1,54 Millionen Zuschauer waren bei der ARD am TV-Gerät dabei, als der 1. FC Magdeburg den 1. FC Kaiserslautern im Traditionsduell der 3. Liga am Samstag mit 1:0 (1:0) besiegte. Während sich der FCM Fußball-Deutschland am Ende als Spitzenreiter präsentieren durfte, wussten die TV-Zuschauer, dass es beim FCK mal wieder kriselt.
Der Saisonstart ist mit nur fünf Punkten nach sieben Spielen vergeigt worden. Das 0:1 in Magdeburg war die vierte Auswärtspleite im vierten Spiel der laufenden Serie. Noch bitterer: bei 0:7 Toren haben es die "Roten Teufel" nicht geschafft, einen Treffer in der Fremde zu erzielen.
Es war das Mindeste, zu den Fans zu gehen und nicht alibimäßig stehen zu bleiben, zu klatschen und wieder abzuhauen. Das sind wir den Fans schuldig. Jeder sollte in den Spiegel schauen und sich mal hinterfragen, was er hier gespielt hat – vor allem in den ersten 15 Minuten.
René Klingenburg
Lauterns Trainer Marco Antwerpen gerät nach wenigen Wochen schon in die Kritik, den Spielern wird zum Teil mangelnde Einstellung vorgeworfen. Der "Betze brennt" - mal wieder.
Mittelfeldspieler René Klingenburg platzte nach Spielende der Kragen. "Es kann nicht so weitergehen." Zuvor hatte er seine Mitspieler aufgefordert, zu den mitgereisten Fans an den Zaun zu kommen. "Es war das Mindeste, zu den Fans zu gehen und nicht alibimäßig stehen zu bleiben, zu klatschen und wieder abzuhauen. Das sind wir den Fans schuldig. Jeder sollte in den Spiegel schauen und sich mal hinterfragen, was er hier gespielt hat – vor allem in den ersten 15 Minuten", sagte der ehemalige Schalker, der von 2010 bis 2015 bei S04 unter Vertrag stand, gegenüber "MagentaSport".
Wir drehen uns im Kreis. Ich kann mich hier hinstellen und eine Scheiße labern – bringt alles nichts.
René Klingenburg
Einmal in Fahrt gekommen, redete die "Klinge", wie er von seinen Mannschaftskollegen gerufen wird, Tacheles: "Dabei hatte der Trainer vorher extra noch davor gewarnt, dass Magdeburg in den ersten zehn Minuten ein Feuerwerk abbrennen wird. Es ist unerklärlich. Es kann nicht sein, dass wir immer erst einen kassieren müssen oder einer an der Seitenlinie weggehauen wird, bevor wir alle wach sind. Das geht einfach nicht, das ist zu wenig. Wir müssen die Zweikämpfe ab der ersten Minute annehmen. Wir drehen uns im Kreis", stellte Klingenburg fest. Ich kann mich hier hinstellen und eine Scheiße labern – bringt alles nichts."
Im Lauterer Umfeld wird schon heiß diskutiert, ob der nächste Trainerwechsel bevor steht. Denn klar ist, dass der Stuhl von Antwerpen mächtig wackelt. Geht es nach dem 27-jährigen gebürtigen Oberhausener, dann sollte ein Antwerpen-Aus kein Thema sein.
"Wenn jetzt nochmal ein Trainerwechsel stattfindet, dann können wir alle nach Hause gehen. Da reichen ja die beiden Hände nicht mehr, um alle Trainer der letzten Jahre hier aufzuzählen", wird Klingenburg bei "Der Betze brennt" zitiert. "Fragt mal die Fans, die ziehen sich die immer selbe Scheiße seit vier Jahren rein. Ich bin erst ein paar Monate hier, fühle mich pudelwohl im Verein. Aber auf so eine Scheiße habe ich keinen Bock."
Am Samstag (14 Uhr) steht das Derby gegen den SV Waldhof Mannheim im Fritz-Walter-Stadion an. Der "Betze" wird so oder so "brennen".